Partizipation von Menschen mit Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung soll selbstverständlich sein. Das Projekt „Hier bestimme ich mit – Ein Index für Partizipation“ (2016-2021), trägt dazu bei, dass sich dieses Ziel verwirklicht.
Was heißt Partizipation?
Partizipation heißt für uns, aktiv in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen sein und sich zu beteiligen. Es geht darum, dazuzugehören und Einfluss zu nehmen.
Partizipation in diesem Sinn ist etwas anderes als Teilhabe. Es geht um einen eröffneten Zugang zu und aktives Handeln im Rahmen von Entscheidungs-und Gestaltungsprozessen. Dabei-Sein, Teil-Sein, Teil-Haben ist ergänzt um Mitgestaltung und Einflussnahme. Einfluss nehmen kann dabei unterschiedliches bedeuten: Mitmachen, mitwirken oder (mit-)entscheiden.
Partizipation ist von Selbstbestimmung zu unterscheiden und findet auf unterschiedlichen Ebenen statt: Auf der individuellen Ebene, in Gruppen, in der Organisation und in der Kommune.
Die Fragensammlung
Im Projekt „Hier bestimme ich mit – Ein Index für Partizipation“, das der BeB in Zusammenarbeit mit dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft und seinen Projektpartner*innen zwischen 2016 und 2021 verwirklicht hat, haben Menschen mit und ohne Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung ausgehend von ihren Erfahrungen und ihrer Expertise gemeinsam die Fragensammlung „Mitbestimmen! Fragensammlung zur Partizipaton“ und Arbeitsmaterialien zu ihrer Anwendung entwickelt.
Die Fragensammlung hilft, Partizipationsformen und -möglichkeiten bei der Arbeit, in der Wohnung in der Freizeit und in der Stadt zu reflektieren. Sie hilft dabei genauer zu schauen, wo Partizipation für die Beteiligten zufriedenstellend verwirklicht ist und wo und in welcher Form mehr Partizipation verwirklicht werden kann und soll. Besonders im Blick sind dabei Strategien zum Abbau von Beteiligungsbarrieren für Menschen mit Lernschwierigkeiten, mit hohem Unterstützungsbedarf oder psychischer Beeinträchtigung.
Die Fragensammlung reflektiert Gelingensbedingungen für Partizipation. Die Online-Version wird kontinuierlich erweitert um um Beispiele, die zeigen, wie Partizipation verändert und was sie ermöglicht. Die Fragensammlung gibt es auch in Leichter Sprache.
Barrierefreie PDF-Version der Fragensammlung
Barrierefreie PDF-Version von „Mit-bestimmen! Fragen-Sammlung in Leichter Sprache“
2020 gab es Schulungsangebote.. 2021 wurde das Projekt mit einer Onlinetagung abgeschlossen. Das Projekt findet seine Fortsetzung im Projekt „Mehr Mit-Bestimmen!“ (2021-2024): Inklusive Teams unterstützen inklusive Gruppen mit der Fragensammlung bei der Stärkung von Mitbestimmung – im Wohnen, bei der Arbeit, in der Freizeit und in der Kommune.